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Andrea Neumann

Nachbilder

Contemporanea Galerie für moderne Kunst,
Eröffnung: So. 18. September, 11 Uhr,
Einführung: Dr. Bärbel Schulte


Mit Eitempera auf große, helle Flächen ungrundierter Baumwolle gesetzt, gewähren die dargestellten Personen dem Betrachter keinen Blick auf ihre je eigene Physiognomie. Andrea Neumann individuiert zwar ihre Figuren, individualisiert sie aber nicht. Der summarische, oft kürzelhafte malerische Vortrag der Gemälde, die in breiten Bahnen gesetzten Farben modellieren die Figuren häufig nur teilweise aus dem Malgrund, halten andere Partien gar gelegentlich in diesem fest. Diffuse Farbzonen begrenzen zuweilen die ausgesparten Zo- nen, sodass Figur und Grund nach Art eines Vexierbildes gewissermaßen den Platz zu tauschen scheinen. Die „schlierigen“, manchmal eher wie „ausgegossen“ als wie gemalt, im Vergleich mit anderen, starkfarbigen Details wie „farblos“ wirkenden Felder – mal als Schatten, mal als Horizonte, auch wohl zuweilen als Stand- flächen lesbar – sind Abbreviaturen eines umgebenden Raums, der allerdings in vielen Fällen ausschließlich auf die Figur bezogen bleibt und so eher wie das Fragment einer Aura wirkt.
Andrea Neumanns Figuren sind flüchtige Erscheinungen, zeigen so trotz ihrer mit großer kompositioneller Sicherheit gewählten Position in der Bildfläche, trotz ihrer oft markanten Farbigkeit, trotz ihrer prägnanten Modellierung, das Vergängliche, Transitorische jeder Existenz.
Ernest W. Uthemann

Ausstellungsdauer: 18. September bis 8. Oktober 2011, dienstags bis samstags von 15 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung, nach dem 8. Oktober nach Vereinbarung geöffnet.

Contemporanea Galerie für moderne Kunst
Hildegard Reeh
Lerchenweg 26
54331 Oberbillig
Tel +49 6501-12297
www.contemporanea.de